Anleitung zum Beizvorgang: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Der Beizvorgang verleiht Holz eine individuelle Optik und betont die natürliche Maserung. Diese detaillierte Anleitung hilft, bei verschiedenen Holzarten und Beizmethoden optimale Ergebnisse zu erzielen.
1. Vorbereitung der Fläche
Eine sorgfältige Vorbereitung der Holzfläche ist entscheidend, um eine gleichmäßige Beizwirkung zu erzielen.
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Schleifen:
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Verwenden Sie Schleifpapier mit aufsteigender Körnung (z. B. 120, 180, 240), um die Oberfläche glatt zu machen.
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Schleifen Sie entlang der Holzmaserung, um Schleifspuren zu vermeiden.
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Befeuchten:
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Holz leicht mit einem feuchten Tuch anfeuchten, um die Holzfasern zum Aufstellen zu bringen.
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Nach dem Trocknen nochmals mit feinem Schleifpapier (Körnung 240) glätten.
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Reinigen:
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Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich mit einem fusselfreien Tuch oder Druckluft.
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2. Beizen von Nadelhölzern
Nadelhölzer haben eine ungleichmäßige Struktur und nehmen Beize unterschiedlich stark auf.
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Vorbereitung:
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Nadelhölzer wie Kiefer oder Fichte neigen zu Fleckenbildung. Verwenden Sie eine Vorbeize, um die Saugfähigkeit zu egalisieren.
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Beize auftragen:
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Mit einem weichen Pinsel, Schwamm oder durch Spritzen in Richtung der Maserung auftragen.
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Überschüssige Beize sofort mit einem Tuch abnehmen.
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Trocknen lassen:
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Nach dem ersten Beizvorgang überprüfen, ob eine gleichmäßige Farbgebung vorliegt. Gegebenenfalls einen zweiten Auftrag durchführen.
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3. Beizen von Laubhölzern
Laubhölzer wie Eiche, Buche oder Ahorn reagieren unterschiedlich auf Beizen.
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Vorbereitung:
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Eiche enthält Tannine, die mit chemischen Beizen besonders gut reagieren. Ahorn und Buche können direkt gebeizt werden.
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Beizen:
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Bei Harthölzern ist meist keine Vorbeize erforderlich.
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Tragen Sie die Beize gleichmäßig mit einem Schwamm, Baumwolltuch oder durch Spritzen auf.
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Nachbehandlung:
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Kontrollieren Sie die Farbwirkung nach dem Trocknen. Bei Bedarf kann Nachbeizen durchgeführt werden.
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4. Herstellung der Beizlösungen
Die Beizlösung muss auf den gewünschten Farbton und die Holzart abgestimmt sein.
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Wasserbeize:
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Mischen Sie Farbstoffe mit warmem Wasser. Rühren Sie gründlich, bis die Farbstoffe vollständig gelöst sind.
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Alkoholbeize:
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Farbstoffe in Alkohol (z. B. Ethanol) lösen. Diese Beize trocknet schnell und ist ideal für feinporige Hölzer.
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Chemische Beize:
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Verwenden Sie chemische Substanzen wie Eisen-II-Sulfat oder Ammoniak, um natürliche Holzreaktionen hervorzurufen.
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Ölbeize:
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Ölfarben mit einem geeigneten Lösungsmittel (z. B. Terpentin) verdünnen. Sie erzeugen einen seidigen Glanz.
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5. Auftragen der Beizlösungen
Das richtige Auftragen der Beize ist entscheidend für ein einheitliches Ergebnis.
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Werkzeuge:
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Verwenden Sie Pinsel, Schwämme, Baumwolltücher oder Spritzpistolen.
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Spritzverfahren:
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Füllen Sie die Beizlösung in eine geeignete Spritzpistole. Wählen Sie eine Düse, die feinen Nebel erzeugt.
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Sprühen Sie die Beize in gleichmäßigen, überlappenden Bahnen auf die Holzoberfläche.
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Überschüssige Beize, die sich ansammelt, mit einem Baumwolltuch aufnehmen.
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Technik:
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Arbeiten Sie zügig und gleichmäßig, um Übergänge zu vermeiden.
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Bei manuellen Methoden die Beize in Richtung der Maserung auftragen.
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Trocknung:
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Lassen Sie das Holz vollständig trocknen (6–12 Stunden, je nach Beizart).
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Nachbearbeitung:
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Führen Sie einen Zwischenschliff (Körnung 240) durch, um aufgestellte Fasern zu entfernen.
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Optional: Versiegeln Sie die Oberfläche mit Klarlack oder Wachs.
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Diese Anleitung deckt alle wesentlichen Schritte für den Beizvorgang ab und hilft, professionelle Ergebnisse zu erzielen. Das Spritzverfahren bietet eine effiziente Möglichkeit, große Flächen gleichmäßig zu bearbeiten und ist besonders für anspruchsvolle Oberflächen geeignet.