Mit Handfräsmaschinen werden Nut- und Falzfräsungen, Profilierungen und andere Fräsarbeiten durchgeführt. Die Werkstücke können gerade, geschweift oder auch gewölbt sein. Mit Hilfe von Schablonen ist es auch möglich Kopierfräsungen herzustellen. Die Maschinen lassen sich für Einlassarbeiten (z.B. für Beschläge) ebenso verwenden, wie zum Bündigfräsen von Anleimern oder Deckfurnieren. Die Ensatzmöglichkeiten sind also sehr vielfältig.
Die Oberfräse
Die Oberfräse besteht aus dem obenliegenden Maschinengehäuse in dem sich der Antriebsmotor befindet. Die Kraftübertragung erfolgt direkt auf die Spindel mit der Werkzeugaufnahme. Die Grundplatte oder Arbeitsauflage ist über zwei Säulen mit dem Gehäuse verbunden wobei die Säulenführung die Höheneinstellung ermöglicht.
- Handgriffe
- Grund- oder Führungsplatte
- Absauganschluß
- Tiefeneinsteller
- Schnittzeiger
An der Grundplatte können Aufnahmen für Anschläge und Führungsschienen vorhanden sein.
Die Aufnahme der Fräswerkzeuge besteht aus der Spannzange und der Überwurfmutter. Es gibt Spannzangen mit 6mm und 8mm Durchmesser. Die konische Form der Spannzangen verstärkt die formschlüssige Verbindung mit der Antriebsspindel.
Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Fräseinsätzen. In der Regel sind diese mit Hartmetallschneiden bestückt. Das ermöglicht das bearbeiten von Vollholz und Plattenwerkstoffen gleichermaßen. Für geschweifte Werkstücke verwendet man Fräseinsätze mit Anlaufring, wobei der Analufring den Anschlag übernimmt.
Sicheres Arbeiten mit Handoberfräsen
Um eine sichere Führung der Maschine zu gewährleisten und um ein gutes Arbeitsergebnis zu erzielen, sollte die Maschine, wenn möglich, immer an einer Führungsschiene, einer Schablone oder zumindest mit einem Anlaufring geführt werden. Arbeiten Sie nur im Freihandfräsen, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Gefährdungen:
- Versehentliches Berühren des rotierenden Werkzeugs kann sehr schwere Schnitt- und Fräsverletzungen verursachen.
- Weggeschleuderte Splitter, Abschnittreste oder abgebrochene Werkzeugteile können Augenverletzungen verursachen.
- Rückschläge der Maschine oder des Werkstücks, verursacht durch Einhaken oder Verklemmen des Werkzeugs, können zu Verletzungen führen.
- Beschädigte oder fehlerhafte stromführende Leitungen können zu Stromschlägen über das Gehäuse oder an Kabeln führen.
- Es besteht ein Gesundheitsrisiko durch das Einatmen von Holzstaub.
- Hohe Lärmpegel können zu Schädigungen des Gehörs führen.
- Beim Werkzeugwechsel können Schnittverletzungen durch scharfkantige Werkzeugschneiden auftreten.
Niemals während der Bearbeitung unter die Maschine greifen um das Werkstück oder Abschnitte zu halten!
Arbeitsgang durchführen
- Werkstück immer fixieren und gegen Verrutschen sichern.
- Fräswerkzeug so weit wie möglich in die Spannzange stecken.
- Auf festen Sitz und freien Lauf des Fräsers prüfen.
- Die angegebene Höchstdrehzahl niemals überschreiten.
- Absaugvorrichtung nutzen.
- Kabel und Schläuche müssen während der Bearbeitung frei beweglich sein.
- Die Maschine immer beidhändig führen.
- Es darf nur im Gegenlauf gefräst werden, d.h. Vorschubrichtung und Schnittrichtung sind gleich.
Merke: Schutzbrille und Gehörschutz tragen!
Besondere Fräsmaschinen
Neben den elektrisch betrieben Oberfräsen gibt es auch Fräser mit Druckluftmotor. Sind Werkstücke zu groß oder bereits teilmontiert um sie zu stationären Maschinen zu bewegen, kommen diese Fräser zum Einsatz. In der Regel werden diese Maschinen zum Fasen oder Runden von Kanten benutzt.
Vorteile:
- Leicht und gut handhabbar
- Leiser als elektrische Fräsen