Geld und Finanzen
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Handwerksbetriebe sind das Rückgrat der mittelständischen Wirtschaft und spielen eine zentrale Rolle in der Schaffung von Arbeitsplätzen sowie der Sicherung traditioneller Handwerkskunst. Angesichts der Herausforderungen wie Digitalisierung, Fachkräftemangel und steigender Energiekosten gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die Handwerksbetrieben zur Verfügung stehen. Diese unterteilen sich in staatliche Programme, EU-Förderungen, regionale Initiativen und branchenspezifische Unterstützungen.

Staatliche Förderprogramme

Der Bund stellt verschiedene Programme zur Unterstützung von Handwerksbetrieben bereit. Ein zentrales Instrument ist das ERP-Gründerkredit-Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dieses bietet günstige Kredite für Existenzgründer und Unternehmen, die Investitionen tätigen oder Betriebsmittel finanzieren möchten. Ergänzend dazu gibt es die BAFA-Förderung, die besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Energieberatung unterstützt. Hierdurch können Betriebe Einsparpotenziale erkennen und ihre Energiekosten langfristig senken.

Auch das Programm „Digital Jetzt“ spielt eine wichtige Rolle. Es fördert Investitionen in digitale Technologien wie Cloud-Lösungen, Datenanalyse-Tools oder Automatisierungssoftware und bietet Unterstützung bei Qualifizierungsmaßnahmen wie IT-Weiterbildungen und Schulungen im Bereich Cybersicherheit, um die Wettbewerbsfähigkeit von Handwerksbetrieben in Zeiten der Digitalisierung zu stärken.

EU-Fördermittel

Die Europäische Union stellt über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Fördermittel bereit, die vor allem auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU abzielen. Handwerksbetriebe können von diesen Mitteln profitieren, insbesondere bei Projekten zur Innovationsförderung und Nachhaltigkeit.

Darüber hinaus bietet das Erasmus+-Programm die Möglichkeit, Mitarbeiter in anderen EU-Ländern weiterzubilden und von internationalen Best Practices zu profitieren. Dies kann insbesondere für Handwerksbetriebe mit internationalem Kundenkreis von Vorteil sein.

Regionale Förderprogramme

Bundesländer und Kommunen bieten ebenfalls gezielte Unterstützungen an. Beispiele für regionale Förderprogramme sind:

  • Baden-Württemberg: Das Programm "Innovationsgutscheine" unterstützt kleine Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte und Technologien.
  • Bayern: "Digitalbonus Bayern" fördert Investitionen in Digitalisierung und IT-Sicherheit.
  • Nordrhein-Westfalen: "NRW.BANK.Gründerkredit" bietet günstige Darlehen für Existenzgründer und junge Unternehmen.
  • Sachsen: Mit dem "Sächsischen Mittelstandsförderprogramm" werden Innovationen, Markterschließung und Weiterbildung gefördert.
  • Hamburg: "InnoRampUp" fördert innovative Start-ups und kleine Unternehmen.
  • Hessen: Das "PIUS-Invest"-Programm unterstützt Projekte zur Steigerung der Ressourceneffizienz und Energieeinsparung. Beispiele sind Zuschüsse für den Kauf moderner Maschinen, die energetische Sanierung von Betriebsgebäuden oder die Schaffung von Ausbildungsplätzen. Regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaften stehen oft als Ansprechpartner zur Verfügung und können Handwerksbetriebe bei der Beantragung von Fördermitteln beraten.

Branchenspezifische Förderungen

Einige Handwerkszweige können auf spezielle Förderungen zurückgreifen. So gibt es für das Bauhandwerk Programme zur Unterstützung von Energieeffizienzmaßnahmen, während das Lebensmittelhandwerk von Initiativen zur Qualitätssicherung profitieren kann. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die regionalen Handwerkskammern informieren regelmäßig über branchenspezifische Möglichkeiten.

Fazit

Die Vielzahl an Fördermöglichkeiten bietet Handwerksbetrieben wertvolle Unterstützung, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen und langfristig erfolgreich zu bleiben. Um die passenden Förderungen zu identifizieren, sollten sich Betriebe intensiv mit den vorhandenen Programmen auseinandersetzen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch nehmen. So können sie nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, sondern auch zur nachhaltigen Entwicklung der Branche beitragen.


 

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