Einfache Zinkung
Bei der Zinkung handelt es sich um eine klassische Kasteneckverbindung. Wegen ihrem besonderen aussehen erfüllt die Zinkung auch schmückende Wirkung.
- Zinken und Schwalben sind sichtbar
- findet Anwendung bei Schubkästen, Regalen und Vollholzmöbeln
- Durch die keilige Wirkung ist beim Verleimen kein Pressdruck erforderlich
Zinkeneinteilung
Im Laufe der Zeit haben sich zwei Verfahren zur Einteilung der einfachen Zinkung manifestiert.
1. Verfahren
Die Zinkeneinteilung wird auf der Mittellinie der Zinken vorgenommen. Man rechnet für die mittlere Schwalbenbreite annähernd die Holzdicke (D ;D= zwei Teile), und für die mittlere Zinkenbreite annähernd die halbe Holzdicke (D/2 entspricht ein Teil).
Daraus ergibt sich: | |
Anzahl der Schwalben = | Holzbreite |
3 x 1/2 Holzdicke | |
Anzahl der Zinken = | Anzahl der Schwalben + 1 |
2. Verfahren
Bei dem zweiten Verfahren wird die Zinkeneinteilung an der Innenkante der Werkstücke vorgenommen. Zinken und Schwalben werden gleich breit eingeteilt.
Das Verfahren ist einfacher als das erste Verfahren, aber die Zinken wirken hier breiter:
Daraus ergibt sich: | |
Zinkeneinteilung = | Holzbreite (B) |
Holzdicke (D) |
Das Ergebnis ist auf eine ungerade Zahl auf- oder abzurunden. Die Zinkenschräge wird durch eine Schmiege angerissen, die im Verhältnis 1:7 steht (Weichholz 1:6).
Die halbverdeckte Zinkung
- Wird angewendet, wenn die Zinkung an einer Seite nicht sichtbar sein soll.
- Dicke des Verdecks - 1/4 bis 1/3 der Holzdicke.
- Das Hirnholz der Schwalben wird abgedeckt
- Die Zinkeneinteilung kann nach beiden Verfahren durchgeführt werden.
Statt der Holzdicke D , ist die Ausstemmtiefe A einzusetzen.
Die Gehrungszinkung
Die Gehrungszinkung wird nur noch sehr selten angewendet. Da es sich um eine unsichtbare Verbindung handelt, sollte aus wirtschaftlichen Gründen gefedert oder gedübelt werden.
Maschinenzinkung
Die Handzinkung ist sehr zeitraubend. Wenn eine Zinkung verlangt wird, z.B. für Erzeugnissee aus Vollholz in stark schwankendem Klima, wird man bei großen Stückzahlen maschinell auf der Zinkenfräse zinken.
Ein Gratfräser in einer Oberfräse fräst in einem Arbeitsgang die Zinken und die Schwalben an die Werkstücke an. Durch die Form des Fräsers erhalten die Zinken einen runden Grund. Bei der halbverdeckten Maschinenzinkung werden die Rundungen der Schwalben bzw. des Zinkengrundes abgedeckt, so dass sie von einer Handzinkung nicht zu unterscheiden ist.
Die Fingerzinkung
Bei der Fingerzinkung verlaufen alle Schnitte parallel zueinander. Die Fingerzinkung wird maschinell an der Fräse mit speziellen Fräserpaketen angeschnitten. Die Dicke der Fingerzinken und die Lücken der Verbindung sind gleich breit.
Fingerzapfen
Mittelböden können in die Seiten bei Ausführungen aus Vollholz eingezapft werden. Fingerzapfen und Zapfenlöcher muss man von Hand anschneiden bzw. einstemmen. Fingerzapfen können von außen verkeilt werden.