Bei den Spritzverfahren unterscheidet man in Hoch - und Niederdruckspritzen, Airless- und Airmixspritzen. Zu den besonderen Spritzverfahren gehört das elektrostatische und Heißspritzen.

Hochdruck Spritzen

Dieses Spritzverfahren ist das am meisten angewendete Verfahren. Dabei gelangt die Druckluft über einen Schlauch zur Spritzpistole. Die Druckluft muss absolut Wasserfrei sein um Blasen, Krater oder Löcher in der Oberfläche zu vermeiden. In der Regel wird ein Trockner vorgeschaltet der dies gewährleistet.

Der Betriebsdruck liegt zwischen 1,5 - 7 bar und ist vom Spritzgut abhängig. Dickflüssige kalte Lacke benötigen einen höheren Druck als dünnflüssige warme Lacke. Beim ausströmen der Druckluft wird das Spritzgut in feinste Tröpfchen verteilt der Sich anschließend in einer dünnen Schicht auf das Objekt niederlegt.

Niederdruck Spritzen

Im Gegensatz zum Hochdruckspritzen wird beim Niederdruckspritzen keine Druckluft verwendet. Mit einem Gebläse wird ein Luftstrom erzeugt der das auslaufende Spritzgut durch eine Düse von 1,0mm - 1,5mm presst. Der niedrige Spritzdruck erlaubt keine feine Zerstäubung, daher wird das Verfahren hauptsächlich zum Spritzen von stark verdünnten, niedrigviskosen Lacken oder Dispersionsfarben auf der Baustelle verwendet. Vorteile dieses Verfahrens ergeben sich durch die geringe Nebelbildung; Spritzverluste werden minimiert.

Airless Spritzen

Beim Airlessspritzen werden Drücke von 100 bis 250 bar benötigt, (bei einem Düsendurchmesser von 0,3 und 0,5mm) damit eine Zerstäubung gewährleistet wird. Dabei entsteht ein Nebel aus reinem Lack der auf Grund seines Gewichtes sofort zu Boden sinkt. Der entstehende Spritzstrahl ist scharf begrenzt, was für das Spritzen von Profilen und Kanten infolge des verringerten Oversprays vorteilhaft ist. Große Flächen lassen sich mit dem Airless Verfahren wesentlich schneller bewältigen als beim Hochdruckverfahren. Die zu spritzenden Flächen sollten möglichst horizontal gelagert werden um Läufer zu vermeiden.

Manche Airless Spritzen werden, obwohl der Name (engl.: Luftlos) dagegen spricht, trotzdem am Druckschlauch angeschlossen. Dies beruht auf der Tatsache, das das Gerät mit einer Druckluftpumpe arbeitet und nichts mit dem Verfahren an sich zu tun hat !

Airmix Spritzen

Beim Airmix Spritzen, auch als Spraymix und Airless Plus Verfahren bezeichnet, wird der Lack über einen hydrostatischen Druck von 20 bis 60 bar entsprechend dem Airless - Verfahren zerstäubt. Die Zerstäubung wird an der Zerstäuberdüse zusätzlich durch Druckluft unterstützt. Während beim Airless - Verfahren ein scharf begrenzter Spritzstrahl entsteht, ist der Strahl beim Airmix Spritzen weich. Die Spritznebelbildung ist gering. Im Gegensatz zum Airless - Verfahren können bei diesem auch Beizen und Lasuren gespritzt werden.


 

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