Holz ist ein lebendiger Werkstoff – und das macht es nicht nur für uns Menschen, sondern auch für viele Schädlinge interessant. Wer als Tischler oder Schreiner arbeitet, sollte sich gut mit Holzschädlingen auskennen, um Schäden an Werkstücken zu vermeiden und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. In diesem Beitrag stellen wir die wichtigsten Holzschädlinge vor, darunter sowohl Insekten als auch Pilze, die in der Forstwirtschaft und der Holzverarbeitung relevant sind.
Warum Holzschädlinge ein Problem sind
Holzschädlinge wie Insekten oder Pilze greifen Holz an und können dessen Struktur massiv schwächen. Während Insekten durch Fraßgänge die Stabilität beeinträchtigen, zerstören Pilze das Holz durch biochemische Prozesse. Besonders anfällig ist feuchtes oder unbehandeltes Holz, aber auch trockenes Holz kann betroffen sein.
Wichtige Forstschädlinge im Überblick
Insekten
1. Borkenkäfer
Der Borkenkäfer (z. B. Buchdrucker und Kupferstecher) zählt zu den bekanntesten Holzschädlingen. Er befällt vor allem Nadelbäume wie Fichten. Die Käfer bohren Gänge in die Rinde, wodurch der Baum geschwächt wird. Der Schaden ist oft so groß, dass der Baum abstirbt.
2. Hausbockkäfer
Der Hausbockkäfer befällt vor allem Nadelholz. Seine Larven bohren Gänge in das Holz und können es erheblich schädigen, was insbesondere bei Bauholz problematisch ist.
3. Holzwespen
Holzwespen legen ihre Eier in frisch gefälltes oder noch feuchtes Holz. Die Larven bohren sich ins Holz und können dabei tiefe Schäden verursachen. Besonders gefährlich wird es, wenn bereits verarbeitetes Holz betroffen ist.
4. Gemeiner Nagekäfer (Holzwurm)
Der Holzwurm ist der Feind vieler Tischler. Seine Larven fressen sich durch trockenes Holz und hinterlassen kleine Löcher und feine Bohrmehlhäufchen. Besonders Eichenholz ist gefährdet.
5. Termiten
Termiten sind vor allem in wärmeren Regionen verbreitet, doch durch den Klimawandel könnten sie auch in unseren Breiten relevanter werden. Sie ernähren sich von Cellulose und können ganze Holzstrukturen zerstören.
Pilze
1. Echter Hausschwamm
Der echte Hausschwamm ist einer der gefährlichsten Pilze für Holz. Er wächst in feuchten Umgebungen und kann Holz innerhalb weniger Jahre zerstören. Besonders gefährdet sind ältere Gebäude mit schlechter Belüftung.
2. Bläuepilze
Bläuepilze greifen nicht die Holzstruktur, sondern vor allem die Optik an, indem sie das Holz bläulich verfärben. Sie treten häufig auf Nadelhölzern auf, besonders wenn diese schlecht gelagert werden.
3. Weißfäulepilze
Diese Pilze bauen die Ligninbestandteile des Holzes ab, wodurch das Holz weich und fasrig wird. Sie kommen oft in Laubhölzern wie Buche oder Eiche vor und gedeihen unter feuchten Bedingungen.
4. Braunfäulepilze
Braunfäulepilze zersetzen die Cellulose im Holz, wodurch es rissig und brüchig wird. Ein bekanntes Beispiel ist der Kellerschwamm, der in feuchten Gebäuden auftreten kann.
5. Moderfäulepilze
Diese Pilze treten bei dauerhaft feuchtem Holz auf, besonders im Außenbereich. Moderfäule schwächt das Holz langsam, indem sie es zersetzt, und stellt vor allem bei Konstruktionen im Freien ein Problem dar.
Tipps für Tischler im Umgang mit Holzschädlingen und -pilzen
-
Holzlagerung: Lagern sie Holz trocken und gut belüftet, um Pilz- und Schädlingsbefall vorzubeugen.
-
Holzschutzmittel: Setzen sie auf umweltfreundliche Holzschutzmittel, die Pilze und Insekten fernhalten.
-
Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen sie das Holz auf typische Anzeichen wie Bohrlöcher, Farbveränderungen oder weiche Stellen.
-
Feuchtigkeit vermeiden: Achten sie darauf, dass Holz weder im Lager noch bei der Verarbeitung Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
-
Fachgerechte Behandlung: Bei Befall können thermische, chemische oder biologische Maßnahmen helfen, um Schädlinge oder Pilze zu bekämpfen.
Holz ist ein faszinierender Werkstoff, der mit seinem natürlichen Ursprung auch Herausforderungen mit sich bringt. Indem sie die wichtigsten Holzschädlinge und Pilze kennen und verstehen, wie sie ihnen vorbeugen, kann man nachhaltig und erfolgreich mit Holz arbeiten – egal ob im Bau, Möbelbau oder Kunsthandwerk.