Holzeigenschaften
Holzeigenschaften
Das Arbeiten des Holzes ist ein natürlicher Prozess Durch verschiedene Maßnahmen kann dieser Prozess kontrolliert und minimiert werden.

Die Härte


Die Hölzer sind unterschiedlich Aufgebaut, somit auch unterschiedlich einzusetzen, zu belasten und zu bearbeiten. Konstruktive Maßnahmen aber auch die Holzauswahl sind dabei unbedingt zu beachten.

Man kennt Hölzer deren Zellen einen großen oder kleinen Querschnitt haben, es gibt dicke und dünne Zellwände, große und kleine Poren, lange und kurze Fasern. All diese Unterschiede wirken sich auf die Art der Belastbarkeit aus.

Merke: Werkstücke werden während des Gebrauchs in verschiedener Weise belastet.

Holz mit dickwandigen Zellen ist härter, schwerer und meistens fester als solches mit dünnwandigen Zellenaufbau.

Beispiele für Gewerke in denen Holz einer größeren Belastung ausgesetzt ist:

  • Treppen
  • Spielgeräte
  • Fußboden
  • Tische
  • Stühle etc.

Merke: Härte ist als Widerstand des Holzes gegen Zerspanung, gegen Kratzer und Verschleiß von besonderen Interesse!

 

Beispiele für Hölzer von sehr weich bis sehr hart
sehr weich Pappel, Balsa, Linde, Weide
weich Fichte, Tanne, Birke, Erle
mittelhart Kiefer, Lärche, Limba
hart Eiche, Esche, Rotbuche, Rüster
sehr hart Weißbuche, Pockholz, Buchsbaum

 

Die Festigkeit


Unter Festigkeit versteht man den Widerstand, den das Holz dem Zerdrehen, Abscheren und Zerbrechen entgegensetzt. Man drückt die Festigkeit in N/mm2 aus. Newton ist die Einheit, die angibt, wie viel N Last auf 1 mm2 einwirken können, bis eine Zerstörung der Holzfasern eintritt. Bei ästigen, kranken oder von Schädlingen befallenen Holz tritt die Holzzerstörung schneller ein als bei gesunden.

Bei der Festigkeit muss weiter unterschieden werden zwischen:

  • Biegefestigkeit
  • Knickfestigkeit
  • Zugfestigkeit
  • Scherfestigkeit
  • Spaltfestigkeit
  • Druckfestigkeit
  • Torsionsfestigkeit

Biegefestigkeit

Die Biegefestigkeit oder Tragfestigkeit ist der Widerstand gegen das Durchbiegen. Das Maß der Durchbiegung hängt ab von der Größe der Belastung der freitragenden Längen, der Querschnittsform und - Abmessung und der Lage der Jahrringe.

Merke: Alle auf Durchbiegung beanspruchten Bau- und Möbelteile sind daher so zu bemessen, dass eine Durchbiegung nicht stattfindet !

Knickfestigkeit

  1. Nimmt die Länge bei gleichbleibenden Querschnitt zu, so beginnt die Knickgefahr.
  2. Sie ist immer da, wo schlanke Holzteile längs belastet werden.
  3. Werden gefährdete Hölzer zu sehr beansprucht knicken sie nach der schwächsten Stelle weg.
  4. Die Knickfestigkeit steht in Abhängigkeit zur Länge und Dicke des Bauteils (z.B. Einlegeboden) wobei man das Verhältnis von Länge zur geringsten Dicke Schlankheitsgrad nennt.

Merke: Mit Knickfestigkeit meint man den Widerstand des Holzes gegen Zerknickung

Ob ein Holzstück einknickt bestimmt das Zusammenspiel von Feuchtigkeit im Holz, Holzart, der Form des Querschnitts sowie die Befestigung an beiden Enden.

Zugfestigkeit

Unterschieden wird:

  1. Festigkeit quer zur Faser (Querzugfestigkeit)
  2. Festigkeit parallel zur Faser (Längszugfestigkeit)

Die Festigkeit quer zur Faser beträgt weniger als 10% der Längszugfestigkeit. Deshalb sollten Zugbelastungen in dieser Richtung unterlassen werden.

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Scherfestigkeit

Merke: Die Scherfestigkeit (Schubfestigkeit) ist der Widerstand gegen die Verschiebung der Holzfasern in Längs- und Querrichtung

Beispiele:

  • Zu schräg geschnittene Schwalbenschwänze scheren leicht ab. Dasselbe gilt für Gratverbindungen und Zinken.
  • Bei Stegverbindungen muss der Keil das nötige Hinterholz haben.
  • Bei verkeilten Zapfen ist dafür zu sorgen, dass genügend Holz "stehen bleibt"
  • Auch beim Ausschweifen geschwungener Möbelfüße, Armlehnen usw. ist auf die Scherfestigkeit zu Rücksicht zu nehmen.

  • Einen besonderen Widerstand gegen das Abscheren leisten Ahorn, Birke, Esche, Akazie, Rotbuche, Rüster (Ulme), Weißbuche u.a.

Spaltfestigkeit

Merke: Als Spaltfestigkeit des Holzes bezeichnet man den Widerstand gegen das Zertrennen des Gefüges beim Eindringen eines Keiles in Faserrichtung !

Man spricht dabei auch von der Spaltkluft !

  • quer zur Faser ist das Spalten nicht möglich
  • Längs zu Faser besteht bei den meisten Hölzern eine gut Spaltmöglichkeit, d.h. die Spaltfestigkeit ist gering

Beispiele:

  • hohe Spaltfestigkeit haben - Ulme, Birke, Ahorn, Linde, Obsthölzer
  • geringe Spaltfestigkeit - Kiefer, Esche, Eiche, Rotbuche

Torsionsfestigkeit

Merke: Die Torsionsfestigkeit ist der Widerstand gegen Zerdrehen oder Abdrehen der Holzfasern.

  • Dreht man Holz um seine Längsachse leistet es keine allzu großen widerstand
  • wie bei der Scherfestigkeit erfolgt der Bruch des Holzes in Längsrichtung, in den lockeren Gewebe zwischen den festen Spätholzzonen
  • starke Drehbeanspruchung ist bei Weißbuche und Buchsbaum möglich
  • früher machte man daraus Spindeln für Wein und Buchdruckpressen, auch Schraubzwingen waren zuerst aus Holz so wie die Spindeln für Hobelbänke.

Druckfestigkeit

Merke: Die Druckfestigkeit ist der Widerstand gegen zerdrücken und zerpressen des Holzgefüges (Säulen, Pfosten, Tisch- und Stuhlbeine u.s.w.)

Der Druck erfolgt entweder in Richtung der Faser oder quer zur Faser.

Holz hat seine größte Festigkeit in Faserrichtung !

 


 

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