Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein digitales Werkzeug zur Speicherung und Verwaltung von Gesundheitsdaten. Sie soll Patienten, Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften den Zugriff auf wichtige Informationen erleichtern, so der allgemeiner Tenor. Die ePa bietet allerdings nicht nur Vor- und Nachteile, die Verwendung birgt auch mögliche Gefahren, und das muss den Versicherten klar sein:

Die Krankenversicherer werben im allgemeinen mit folgenden Argumenten:

Zum einen die Zugänglichkeit. Patienten und behandelnde Ärzte können jederzeit und von überall auf relevante Gesundheitsdaten zugreifen, wie zum Beispiel Arztberichte, Medikationspläne oder Impfungen.

Eine verbesserte Kommunikation fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ärzten und Fachbereichen, da die Informationen zentral verfügbar sind. Die Reduzierung der Notwendigkeit von Papierakten und das manuelle Suchen nach Informationen bringen eine enorme Zeitersparnis.

Prävention und Behandlung: Durch vollständige und aktuelle Daten können Diagnosen und Behandlungen präziser und schneller erfolgen. Medikamentenunverträglichkeiten oder gefährliche Wechselwirkungen lassen sich leichter erkennen.

Patientenbeteiligung: Patienten haben mehr Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten und können besser informierte Entscheidungen treffen.

Nachhaltigkeit: Weniger Papierverbrauch und geringerer Archivierungsaufwand.

Nachteile der ePA:

  1. Technische Komplexität: Die Einführung und Nutzung erfordert technisches Wissen und moderne Geräte, was für einige Patienten eine Hürde sein kann.

  2. Kosten: Entwicklung, Wartung und Implementierung der ePA-Systeme verursachen hohe Kosten, die indirekt auf das Gesundheitssystem übertragen werden können.

  3. Fehlende Interoperabilität: Unterschiedliche Systeme und Standards können den Datenaustausch zwischen Einrichtungen erschweren.

  4. Akzeptanzprobleme: Sowohl Patienten als auch Ärzte könnten skeptisch gegenüber der Nutzung sein, insbesondere bei Datenschutzbedenken.

Gefahren und Risiken:

  1. Datenschutz und Sicherheit:

    • Gesundheitsdaten sind äußerst sensibel. Ein Hackerangriff oder Datenleak könnte gravierende Folgen für Betroffene haben.
    • Unsichere Speicherung oder Übertragung der Daten birgt ein hohes Risiko.
  2. Missbrauch:

    • Versicherungen oder Arbeitgeber könnten versuchen, unberechtigten Zugriff auf die Daten zu erhalten, was die Privatsphäre der Patienten gefährdet.
  3. Technische Ausfälle:

    • Systemfehler oder Serverausfälle könnten den Zugriff auf lebenswichtige Informationen im Notfall verhindern.
  4. Manipulation:

    • Daten könnten absichtlich oder versehentlich geändert werden, was zu falschen Diagnosen oder Behandlungen führen könnte.
  5. Exklusion:

    • Menschen ohne Zugang zu digitalen Geräten oder mit eingeschränkten digitalen Kompetenzen könnten benachteiligt werden.

Die Risiken der ePA: Warum unsere sensiblen Gesundheitsdaten gefährdet sind

Auf der Tagung des Chaos Computer Clubs (CCC) wurde alarmierend aufgezeigt, dass es Hackern gelungen ist, auf elektronische Patientenakten (ePA) zuzugreifen. Diese Schwachstellen werfen ernsthafte Fragen zur Sicherheit und zum Schutz unserer sensiblen Gesundheitsdaten auf.

Von Anfang an gab es Bedenken, dass diese Daten nicht ausreichend geschützt werden können – und dennoch wurde das System eingeführt. Kritiker vermuten, dass die Regierung bereit ist, mögliche Sicherheitslücken zu akzeptieren, da große Konzerne und Pharmainteressen von den Gesundheitsdaten profitieren könnten.

Opt-out-Regelung: Automatische Einrichtung der ePA

Die elektronische Patientenakte wird für gesetzlich Versicherte automatisch eingerichtet, es sei denn, der Patient widerspricht aktiv bei seiner Krankenkasse. Das System folgt also dem sogenannten Opt-out-Prinzip. Die Daten werden in der Cloud gespeichert, häufig auf Servern großer IT-Konzerne, was zusätzliche Datenschutzbedenken aufwirft.

Interessanterweise sind Privatversicherte – zu denen viele Regierungsmitglieder zählen – von dieser Verpflichtung ausgenommen.
Das sorgt für Diskussionen darüber, ob hier bewusst mit zweierlei Maß gemessen wird.

 

Gefahr durch Hacker und kommerzielle Interessen

Die aufgedeckten Sicherheitslücken zeigen, wie leicht Unbefugte Zugang zu diesen hochsensiblen Daten erlangen können. Was bislang von Hackern demonstriert wurde, könnte auch von Akteuren mit kommerziellen oder geheimdienstlichen Interessen genutzt werden.

Experten warnen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Daten millionenfach abgegriffen werden. Die Demonstration auf dem CCC-Kongress verdeutlichte, wie viele potenzielle Angriffspunkte das System bietet – und das bereits ohne die ausgefeilten Strategien großer Organisationen.

Die Rolle der Politik

Die Einführung der ePA ist Teil einer umfassenden Digitalisierungsstrategie, die von der Regierung vorangetrieben wird. Kritiker sehen darin jedoch eine Vernachlässigung des Datenschutzes zugunsten von wirtschaftlichen Interessen. Datenschutzhürden sollen abgebaut werden, um die Verwertung der Daten durch Unternehmen zu erleichtern.

Warum die Cloud-Lösung problematisch ist

Die Speicherung von Gesundheitsdaten in der Cloud birgt besondere Risiken, da diese Systeme von außen angreifbar sind. Ein anschauliches Beispiel liefert das Video „Nackt in der Gesundheitscloud“, das auf Plattformen wie Odysee und YouTube verfügbar ist.

Was Sie tun können

Um die Kontrolle über Ihre Gesundheitsdaten zu behalten, sollten Sie die Einrichtung einer ePA bei Ihrer Krankenkasse ablehnen. Ein aktiver Widerspruch ist erforderlich, um zu verhindern, dass Ihre Daten ohne Ihre Zustimmung digital gespeichert werden.


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