Handwerkerurteile
Ist eine Kündigung während der Probezeit unwirksam, weil ein falscher Stempel einer Schwesterfirma benutzt wurde?
Nein, entschied das Arbeitsgericht Suhl in einer Kündigungsschutzklage eines Arbeitnehmers.
Das Gericht führte dabei an, dass im Briefkopf und im Unterschriftenfeld das richtige Unternehmen genannt wurde. Auch der zweite Anklagepunkt des Arbeitnehmers, er habe bereits mehr als 1300 Stunden gearbeitet, was bei einer monatlichen Arbeitszeit von 180 Stunden über die eigentliche Probezeit hinausgeht, wurde vom Gericht abgelehnt. Ausschlaggebend für die Kündigungsfrist sei der Kalender, und nicht die geleistete Arbeitszeit.
Arbeitsgericht Suhl: 6 Ca 96/24
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Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden, daß ein Unternehmen den nicht genommenen Urlaub eine Mitarbeiters aus mehreren Jahren abgelten muss. Grund ist, der Unternehmer hat es unterlassen den Mitarbeiter an den Verfall seines Urlaubsanspruches zu erinnern. Die Richter bestätigen damit den eurpäischen Gerichtshof.
Bundesarbeitsgericht 20. Dezember 2022, AZ: 9 AZR 266/20
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Muss ein Verbraucher, der sich aus seiner Wohnung ausgesperrt hat, eine Rechnung des Schlüsselnotdienstes bezahlen, die um über 100 Prozent über dem zuvor telefonisch vereinbarten Preis liegt?
Nein, er kann die volle und sofortige Begleichung der Rechnung verweigern - zumal dann, wenn das Schloss "im Nu" geöffnet worden war. Der Handwerker handelt wegen des Wucherpreises wettbewerbswidrig.
Oberlandesgericht Frankfurt am Main, 6 W 218/01
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Ein Fenster- und Türenhersteller kann von seinen Kunden nicht erwarten, dass sie für einen Auftrag 80 Prozent des Rechnungsbetrages schon bei Lieferung begleichen. Damit wird den Konsumenten ein Druckmittel genommen, etwaige Nachbesserungen des Handwerkers durchzusetzen. Sie werden dadurch unangemessen benachteiligt.
Pfälzisches Oberlandesgericht Zweibrücken, 4 U 115/00
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