Die zunehmende Digitalisierung macht auch nicht vor dem Besteuerungsverfahren halt. Von der Vielzahl der Unternehmen unbemerkt, haben sich die Prüfungsinstrumente der Finanzverwaltung (Betriebsprüfungen und Nachschauen) grundlegend revolutioniert.

Der erfahrene Betriebsprüfer Gregor Danielmeyer gibt in seinem Werk „Die Digitalisierung der Betriebsprüfung“ einen wichtigen Einblick in die Prüfungspraxis und ermuntert den Leser, sich nicht nur eingehender mit den digitalen Abläufen im Unternehmen, sondern auch auf eine mögliche zukünftige Betriebsprüfung des eigenen Unternehmens bzw. des Mandanten vorzubereiten. Typische Digitalisierungsfehler können so rechtzeitig vor einer Betriebsprüfung erkannt und der digitale Wandel im Unternehmen erfolgreich umgesetzt werden.

Die Digitalisierung der Betriebsprüfung

Prüfungstechniken und Tools der Finanzverwaltung ermöglichen heutzutage eine umfassende und tiefgreifende Analyse bzw. Prüfung von großen Datenmengen. Zu den eingesetzten Tools gehören die Summarische Risikoprüfung (SRP), Schnittstellen-Verprobung (SSV), Monetary Unit Sampling (MUS), Business Intelligence/Power BI und Excel Pivot. Diese werden für den Leser gut verständlich in Grundzügen beschrieben und anhand von Beispielen sowie Schaubildern verdeutlicht.

Soweit noch nicht vorhanden, wächst beim Leser die wichtige Erkenntnis, dass die im Unternehmen vorherrschende Datenlage von zentraler Bedeutung in der Betriebsprüfung und nicht zuletzt auch im Rahmen von Nachschauen ist. Ist diese unzureichend, droht die Versagung der Ordnungsmäßigkeit der Buchführung, die zu einer Schätzung durch die Finanzverwaltung berechtigt. Hieraus können gravierende Steuernachzahlungen und ggf. die Einleitung von Steuerstraf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren hervorgehen.

Gerade durch die Einführung des neuen Prüfungsinstruments „Kassen-Nachschau“ (§ 146b AO) ist die Wahrscheinlichkeit für sog. bargeldintensive Unternehmen gestiegen, dass die Finanzverwaltung unangekündigt eine Prüfung vor Ort vornimmt. Daher hat Danielmeyer den Kassenarten und deren Besonderheiten ein eigenes Kapitel gewidmet.

In Zeiten der Corona-Pandemie hat die Finanzverwaltung nur eingeschränkt von diesem Instrument Gebrauch machen können. Dies gibt unter Umständen dem Unternehmer den Raum dafür sich auch mit den folgenden Themenkomplexen zu befassen, welche anschaulich durch den Autor aufbereitet wurden und sich anhand dessen auf eine kommende Betriebsprüfung oder Nachschau vorzubereiten:

Gesetzliche Stellschrauben der Digitalisierung nach den GoBD und Neuregelungen zu digitalen Grundaufzeichnungen, aber z. B. auch zu Massendatenprüfungen

  • Datenverarbeitungssysteme
  • Mitwirkungspflichten und Verantwortlichkeiten, auch der Beratung vor, während und nach der Prüfung
  • Digital Tax Compliance und Vermeidung steuerstrafrechtlicher Risiken

Eine Vielzahl an hilfreichen Praxistipps aus dem Prüfungsalltag geben nicht nur dem Unternehmer, sondern auch dem Steuerberater eine gute Unterstützung.


 

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